Freizeitvolleyballturnier in Westhagen: 36. Auflage um den "Oberbürgermeister-Pokal" - tolle Ballwechsel auf dem Feld - 300 Euro für Kinder in Indien - Volleyballfreunde Wolfenbüttel gewinnen knapp gegen MTV Gamsen - drei Millionen symbolische Schritte für Frieden und Toleranz

(19.05.2109) Unter dem Motto „Schritte für Frieden und Toleranz – 175 Jahre YMCA“ fand die 36. Auflage des Freizeitvolleyball-turniers diesmal statt: Im Schulzentrum Westhagen baggerten und pritschten die Sozialvolleyballerinnen und Sozialvolleyballer im Rahmen des Programms „Integration durch Sport“ des LandesSportBundes und der Aktion „Niedersachsen packt an“ um den „Oberbürgermeister-Pokal“.

 

In der Sportandacht wünschte sich Manfred Wille „eine

stärkere Ausrichtung des Lebens am Nächsten“. So kamen bei dieser fairen und sozialsportlichen Aktion drei Millionen symbolische Schritte für die CVJM-Aktion für „Frieden und Toleranz“ zusammen. Und die Hobbyvolleyballerinnen und Hobbyvolleyballer zeigten Herz – während der Mittagspause spendeten sie 300 Euro für ein Projekt mit Kindern in Indien. Besonders bedankte sich Manfred Wille bei den Helfern Valeri Seifried, Artur Stark, Michael Meixner, Robert Fischer, Michael Kühn, Marcela Cardenas und Marcio Holzer für die Hilfe Organisation des Hobbyturniers.

 

Das Finale zwischen den Wolfenbütteler Volleyballfreunden um Sascha Müller und dem MTV Gamsen um Karsten Helmel war bis zur letzten Minute spannend. Denersten Satz gewannen die Gamsener mit 16:12 Satzpunkten, den zweiten Durchgang die Lessingstädter mit 19:10 – die Volleyballfreunde gewannen den Wanderpokal. Es folgten der CVJM Wolfsburg, TSV Lamme, CVJM weltweit, TSG Königslutter, VG Ilsede und Team Schaumburg.

 

Bei der Siegerehrung, bedankte sich Dr. Christa Westphal-Schmidt, stellvertretende Westhagener Ortsbürgermeisterin, beim CVJM Wolfsburg für die Ausrichtung des Freizeitvolleyballturniers. Sie betonte, dass „diese Turniere wichtig für den Stadtteil Westhagen und die Stadt sind.“ Und Werner Metschke lobte die Ausrichter: „Es ist immer schön, in Westhagen bei den CVJM-Turnieren mitzuspielen.“

 

Werner Metschke (mit Ball) und Manfred Wille
Werner Metschke (mit Ball) und Manfred Wille

Um 5 Uhr morgens ist am Sonntag die Nacht vorbei. Es stand das Freizeitvolleyball-turnier an. Schon in den Tagen zuvor waren viele Arbeiten zu machen. Die Urkunden mussten gedruckt werden, Telefonanrufe, Absprachen … Eine Mannschaft sagt noch kurzfristig ab. Gibt es eine Ersatzmannschaft? Nein.

 

Am Samstag dann Einkaufen für das Turnier, Kopien, Spielpläne erstellen, Punktezettel, Bleistifte, Kugelschriebe, Pfeifen, Telefonate. Wie kommt Marcela nach Westhagen? Anna und Veronika nehmen sie mit. Kranke? Verletzte? Vorbereiten der Sportandacht. Trikots – ganz wichtig, denn dann sehen alle bei uns gleich aus! Essen und Trinken für die gemeinsame Kaffeetafel, Becher, Gabeln, Messer, Spülmittel, Toilettenpapier, Netze, Volleybälle, Anzeigetafeln, Eispackungen und so weiter und so fort. Die zwei und eine halbe Stunde, die ich kurzfristig für die Zeitung am Freitagabend wegen eines Artikels eingesprungen bin, fehlen mir – denn etwas Privatleben möchte ich dann doch noch haben! Um 22.30 UHR ins Bett.

 

Am Sonntag früh aufstehen, Frühsport, unter die Dusche, auch einmal rasieren, Wasser für Kaffee und Tee kochen, alles noch einmal kontrollieren. Küche und Flur sehen wie ein Schlachtfeld aus. Die Sachen in den Fahrstuhl packen. Beten. Das Vaterunser. Zu Fuß die Treppe runter, denn vor einigen Wochen bin ich im Fahrstuhl stecken geblieben – ich muss ja schließlich in Westhagen ankommen. Eine Nachbarin führt ihren Hund aus und hilft gleich beim Tragen. Das Auto springt an. Also los. Am Schillerteich anhalten, Enten watscheln über die Straße. Nachdenken. Beschluss: Diesmal schreibst du einen Bericht mal aus deinem Blickwinkel. Hupende Autofahrer. Es geht weiter. Westhagen, auf einem Schleichweg bis zur Halle. Um acht Uhr an der Halle, Alois ist schon da, Ausräumen. Wenn ich den Bauzustand der Halle sehe, kriege ich die Krise. Wertschätzung der Westhagenerinnen und Westhagener, von Westhagen sieht anders aus. Valeri kommt und beginnt, die Felder aufzubauen. Dann Marcio, Artur, Michael, Marcela und die anderen Helfer. Alexander sucht die Mannschaften im Stadtteil und führt sie zur Halle. Zettel ankleben. Trikots. „Nehmt sie euch.“ Nummer 7 für Marcio. Ist dabei. Die Mannschaften per Handschlag begrüßen, kurze Hinweise. Wo bleibt der TSV Lamme? Anrufen. Ach, sie sind schon in der Halle. Aufwärmen und Einspielen. Um 10 Uhr geht es los. Begrüßung. Diesmal sind viele Frauen dabei. Und Evilyn. Henning fehlt. Aber viele Neubürgerinnen und Neubürger, neudeutsch: Newcomer. Überraschung, Überraschung: Werner vom Team Schaumburg bringt einen nagelneuen Ball für den CVJM mit, für die sozialsportlichen Aktionen. DANKEschön. Und er wird beim Turnier gleich eingeweiht. Sportandacht. Was ist los in der Welt? Wie geht es uns? Seid fair!!! Für einige sicherlich eine ganz neue Erfahrung bei einem Sportturnier ein inhaltlicher Startschuss. Sauberkeit. Spielregeln. Alles klar? Alles klar! Gruppenfoto mit dem Banner „Niedersachsen packt an“. In Vierer-Gruppen geht es los. Michael, Michael und Robert kümmern sich um das Kuchenbuffet. Wie immer. Ein eingespieltes Team. Fotos schießen. Fragen beantworten. Erklären. Mut machen. Daumen drücken. Jubel von den Spielfeldern. Toller Einsatz von Spielerinnen und Spielern. Volleyballerinnen spielen mit dem Handy vor der Regiekabine. Der Spielplan muss noch einmal umgeschrieben werden. Jetzt passt er. Mittagspause. Ein reichhaltiges, leckeres Buffet. Die Sportjugend-Pudelmütze raus. Geld sammeln. Mit der Startgebühr und einer größeren Spende kommen 300 Euro zusammen. Artur Boettcher, mein ehemaliger Pastor an der St. Mariengemeinde, hätte sich gefreut. Rund vier Euro pro Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Pastor Boettcher hat immer von einer Mark pro Gemeindemitglied geträumt. DANKE! Dann geht es weiter. Finale. Frau Dr. Christa Westphal-Schmidt vom Ortsrat kommt. Begrüßen. Wie läuft es? Berichten. Die letzten Vorbereitungen für die Siegerehrung. Finale. Knapp, knapp. Beide Teams hätten den Sieg verdient. Super, keine Verletzungen. Alles prima gelaufen. Den Ehrenamtlichen wird mit einer Urkunde gedankt. Dann spricht die stellvertretende Ortsbürgermeisterin. Seit Jahrzehnten Engagement des CVJM für den Stadtteil. Dann die Urkunden für die Teams und der Wandpokal für Wolfenbüttel. Aufmunternde Worte. Danke für die Ausrichtung des Turniers. „Wir kommen wieder.“ Aufräumen, einpacken, Nachhause. Einiges Ausladen, den Rest morgen. Die Fotos bearbeiten. Bildergalerie. Weltbilder schauen. Tatort. Mit Artur noch unsere Dokumentation „CVJM bewegt – 40 Jahre Aktionen mit und für Neubürgerinnen und Neubürger“ bearbeiten. Ausschlafen. Am Montag Trikots waschen, Zeitungsartikel, Internetauftritt, Rundmail .. Na dann, bis zum nächsten Mal.

 

Sportandacht

 

Ihr wisst, dass ich gern Cartoons lese. Zum Neujahr war in der Bangkok Post ein Cartoon mit Andy Capp. Andy Capp ist ein interessanter Mann aus Hartlepool, einer Hafenstadt im Nordosten Englands, der auf dem Sofa rumliegt, Stress mit der Polizei hat, mit Fußball-Schiedsrichter und seiner Frau Flo auf die Nerven geht.

Andy ist auf einer Party und wird plötzlich von seiner Frau von der Party weggezerrt. Er beschwert sich. „Ich beginne doch gerade, Spaß an der Party zu haben.“ Und seine Frau antwortet. „Wenn du Spaß hast, haben die anderen keinen Spaß mehr.“

Von uns selbst, von Medien, Arbeitskollegen, Schülern, Schülerinnen, Lehrern, Sportlern, Sportlerinnen wird immer mehr der „Egoismus“ unter Menschen beklagt. „… FIRST“. Ich zuerst! Wir denken nur noch an unsere eigenen Interessen und sehen nicht mehr den „Nächsten“, die „Nächste“. Dies ist im alltäglichen Leben so, dies ist im Sport so. Es geht nur noch um den schnellen Erfolg, Haftung wird für eigenes Handeln kaum noch übernommen. „Ich bin doch dafür nicht verantwortlich.“ Der, die ist verantwortlich. Ich wasche meine Hände in Unschuld. Beim letzten Turnier wurde einer Spielerin fett in den Unterleib geschmettert. Die Mannschaft lag klar im Rückstand. Der Ball hätte auch gepritscht werden können. Keine Entschuldigung. „Hätte sich die Frau nicht bewegt, dann wäre sie nicht getroffen worden“, die Begründung des Mannschaftsverantwortlichen. Drei Mannschaften sind heute deshalb nicht dabei. Für mich eine große Enttäuschung, da ich in sehr intensiven Kontakt mit den Mannschaften stehe.

Aber ihr seid da, und wir wollen nach vorne schauen. Danke an die Helferinnen und Helfer Artur, Marcella, Valeri, Michael, Robert, Michael, Marcio. Und ich wünsche uns heute ein friedliches und tolerantes Freizeitvolleyballturnier. Und eine Bitte habe ich noch: Versucht bitte keine Spielerinnen und Spieler von anderen Mannschaften abzuwerben.

Während der Kaffeepause werden wir für ein Projekt des YMCA Indien mit behinderten Kindern sammeln. DANKE! Und das Turnier läuft unter dem Motto „Schritte für Frieden und Toleranz – 175 Jahre YMCA“.